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Wo Autos auf der Straße nichts verloren haben

Von Gabriel Egger, 05. Mai 2024, 16:27 Uhr
Startschuss zum 27. autofreien Radtag am Attersee Bild: Gabriel Egger

SCHÖRFLING AM ATTERSEE. Der 27. autofreie Radtag rund um den Attersee war ein Erlebnis: Mehr als 65.000 Menschen aus ganz Oberösterreich traten gemeinsam in die Pedale.

 Ein großer Startbogen, ein rotes Band, das auf die Schere wartet, die es zerteilt, und ein Pulk von Radfahrern, die mit einem Fuß auf dem Pedal stehen. Könnte ein Rennen sein. Wenn rund um den Attersee nicht schon 30 Minuten lang Hochbetrieb wäre. Denn auf den offiziellen Startschuss um 9.30 Uhr wartet hier kaum jemand. Zu groß ist die Freude, heute nicht hoffen zu müssen, dass sich beim Überholen alle an den eineinhalb Meter breiten Sicherheitsabstand halten. Kein Auto weit und breit. Nicht vor der Silhouette des Höllengebirges und auch nicht vor den Lokalen, auf deren Biergarnituren schon am frühen Vormittag die mehr oder weniger müden Muskeln entspannt werden.


Die Straßen gehören heute ausschließlich den Radfahrern. „Stimmt nicht“, würde jenes Mädchen sagen, das auf Rollschuhen vorbeisaust. „Stimmt nicht“, würde auch die Gruppe sagen, die den Langlauf in den Frühsommer verlegt hat und den Asphalt für die Trainingsrunde auf Skirollern nutzt. Also: vieles, nur keine Autos. Seit 9 Uhr ist die Strecke rund um den Attersee für den motorisierten Verkehr gesperrt.

Rekord- und Erlebnistag


Zwischen Zell (nicht das in Salzburg) und Seefeld (nicht das in Tirol) treten Tausende in die Pedale. Optisch sind die Sportlertrauben leicht mit einer Etappe der Tour de France zu verwechseln. Nur die Geschwindigkeit passt nicht.
Mama und Papa zeigen dem Nachwuchs im Fahrradanhänger die Gegend, die größeren Kleinen strampeln selbst. Zumindest ein paar Kilometer weit, denn Einstiegs- und Ausstiegspunkt sind frei wählbar. Jene, die auf dem Rennrad ihre Bestzeit rund um den See verbessern wollen, müssen sich gedulden. Immerhin ist heute Erlebnis- und nicht Rekordtag. Wobei ein Rekord dennoch gefallen sein dürfte: 65.000 Menschen zählte die Polizei bis zum späten Sonntagnachmittag – noch einmal um 5000 mehr als im vergangenen Jahr.


Volksfeststimmung rund um den See


Rund um den See ist Volksfeststimmung, in Unterach gibt es eine derart große Auswahl an Kuchen, dass die Pause zwangsweise länger ausfällt – und die Kalorien nur mit einer zweiten Seerunde wieder verbrannt werden könnten.
Wenige Kilometer weiter haben Zuschauer in Feierlaune eine Tafel aufgestellt: „Ihr klingelt, wir trinken“ – aber hoffentlich nur Wasser. Neben Verkehrslandesrat Günther Steinkellner (FP) sind auch die Bürgermeister von Vöcklabruck, Peter Schobesberger (SP), und Seewalchen, Gerald Egger (VP), ins Radtrikot geschlüpft. Der Musikverein Attersee garantiert, dass die Musik nicht nur aus den Boxen kommt, und lädt mit Speisen und Getränken gleichzeitig zum Boxenstopp ein.
Auch das Wetter hält sich bis zum Ende der Veranstaltung um 16.30 Uhr an die Vorgaben der Veranstalter: ein ruhiger, schöner Tag ohne nennenswerten Gegenwind.


Und obwohl derart viele Menschen aus ganz Oberösterreich auf der Strecke sind, gibt es keine schweren Unfälle.
Der einzige Wermutstropfen: Jetzt heißt es wieder ein Jahr warten, bis die Autos auf der Straße nichts verloren haben. Oder wie es ein kleines Mädchen bei einer Pause ausdrückt: „Papa, morgen machen wir das wieder.“ 

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Autor
Gabriel Egger
Redakteur Oberösterreich
Gabriel Egger

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12  Kommentare
12  Kommentare
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HehenfelderFranz (4 Kommentare)
am 06.05.2024 16:12

Eine tolle Veranstaltung, es gibt einen kleinen Wermutstropfen:
Eine Einbahnregelung wäre zu überlegen, dann könnte man noch viel entspannter um den herrlichen Attersee radeln!

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nowo2207 (66 Kommentare)
am 06.05.2024 20:41

Da kann ich nur zustimmen!

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HumpDump (5.050 Kommentare)
am 06.05.2024 08:16

Der hohe Anteil an E-Fahrrädern bei jungen Personen und solchen Veranstaltungen ist besorgniserregend.

Da glauben einige wirklich, damit die Welt zu retten, tatsächlich wird sie zusätzlich versaut.
Und der heimischen Wirtschaft hilft es auch nur minimal, weil die meisten Komponenten aus Asien stammen.

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MaxXI (736 Kommentare)
am 08.05.2024 10:20

wenn diese Personen mit ihrer antrainierten Kondition per Muskelkraft ohne Stromradl um den Attersee fahren müssten, wären um die Hälfte weniger Teilnehmer.

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honguito (346 Kommentare)
am 05.05.2024 22:09

Ich bin mit dem Rad von Linz aus angereist, dann eine Runde um den See, und wieder zurück geradelt. Tolle Veranstaltung.

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Friz (219 Kommentare)
am 05.05.2024 19:43

Es war ein toller Tag mit Traumwetter und bester Stimmung in allen Orten. Wenn man so wie wir etwas später, 11:00, startet, ist der größte Run vorbei und man kann Strecke und Landschaft mehr genießen. Perfekt war auch die Mittagspause im Hotel Stadler mit gutem Essen und sehr netter Bedienung.

Ich hoffe, dass dieser Radtag Vorbild für ähnliche Veranstaltungen bei anderen Seen wird.

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martinahrinkow (29 Kommentare)
am 05.05.2024 19:06

so eine lässige Veranstaltung, großes Kompliment 😍

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klettermaxl (6.862 Kommentare)
am 05.05.2024 18:15

Ich war ab 13:00 Uhr auf der Strecke, bin einmal zügig rundum gefahren und kann nur bestätigen: Nicht eine einzige "brenzlige" Situation, alle Teilnehmer*innen sind sehr kontrolliert und rücksichtsvoll gefahren, die Stimmung war vom Feinsten. In den bestens besuchten zahlreichen Einkehren offenbar auch. Das Wetter tat ein übriges, nicht zu heiß, nicht zu kühl. Die vielen Kinder hatten Riesenspaß, ihnen gebührt übrigens große Anerkennnung, denn die Strecke ist überhaupt nicht flach sondern weist einige kräftezehrende Steigungen auf, und auch die Kleinsten haben fest in die Pedale getreten und sind in den giftigen Anstiegen nicht abgestiegen.

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il-capone (10.432 Kommentare)
am 05.05.2024 20:59

> sondern weist einige kräftezehrende Steigungen auf, ...

- - - -

Die sind aber nur wenige Meter hoch. Heisst dann wohl, diese Radln hatten entweder keine Gänge oder der Fahrer keine Puste. Und ich kenn die Strecke seit Jahrzehnten.
Nextmals e-radln ...

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weinberg93 (16.405 Kommentare)
am 05.05.2024 17:41

" Ende der Veranstaltung um 16.30 Uhr"?
Meines Erachtens viel zu früh!!
Bei diesem Wetter - und Sommerzeit haben wir ja auch - könnte es ruhig etwas länger sein.
D. h. wenn man sein Ziel mit dem Fahrad um 16:30 nicht erreicht hat muss sich mit durchgehende nAutokollonen abkämpfen (besser gesagt vor denen schützen) weil die warten schom gierig z. B. in Schörfling um von ihrem Tagesausflug (weg vom Attersee!!) wieder nach Unterrach zu kommen.

Diese 23 km oder 28 min könnte man ruhig auch eine Stundes später absolvieren.

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klettermaxl (6.862 Kommentare)
am 05.05.2024 18:22

Ja, ein bissl länger könnte es sein. Aber viele Einheimische sind mitgefahren, es ist ja nicht so, dass da jetzt nur Tourist*innen mit dem Radl unterwegs sind. Tatsächlich habe ich nur ein einziges fahrendes Auto auf der Strecke gesehen, das war eine Rettung. So viele Kolonnen werden nachher nicht sein, weil ja noch nicht Sommer ist, außerdem ist Sonntag, und drittens kennen die Einheimischen auch andere Wege von Unterach nach Seewalchen. Und Langsamfahren geht immer.

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supercat (5.401 Kommentare)
am 06.05.2024 16:34

nachdem die Straße gesperrt war, war es logisch das sie keine Autos gesehen haben und Autokolonnen sind inzwischen Alltag auf der Attersee-Bundesstraße, für die Einheimischen ist der Radtag eine Erholung vom Straßenlärm.
Schade das nur bis 16,30 Uhr gesperrt ist, denn mit Einkehr wird die Zeit knapp.

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