Auf Lampedusa geborenes Mädchen erhält Ehrenbürgerschaft
ROM/LAMPEDUSA. Maria, ein Kind ivorischer Einwanderer, das am 31. Juli 2021 als erstes Baby nach 51 Jahren auf Lampedusa geboren wurde, ist Ehrenbürgerin der süditalienischen Insel geworden.
Bürgermeister Filippo Mannino verlieh ihr bei einer Zeremonie am Samstagnachmittag die Ehrenbürgerschaft. Am Sonntag wurde das Kind katholischer Eltern in der Kirche San Gerlando auf Lampedusa getauft.
"Maria ist das Symbol derjenigen, die es geschafft haben, derjenigen, die die Hoffnung hegen, einen besseren Ort zu erreichen, an dem sie Wurzeln schlagen können, an dem sie in völliger Freiheit und Sicherheit leben können", sagte der Bürgermeister. Der Vater des kleinen Mädchens bezeichnete Maria als ein "Wunder Gottes". Der Ivorer bedankte sich bei der Bevölkerung und dem Bürgermeister von Lampedusa für ihre humanitären Aktionen für Migranten.
Marias Eltern waren 2021 von Tunesien in Richtung Italien aufgebrochen. Als die Frau auf Lampedusa eintraf, begannen die Wehen. Die Ärzte hatten keine Zeit, sie per Hubschrauber nach Sizilien zu fliegen, wo die Frauen von Lampedusa für gewöhnlich ihre Kinder zur Welt bringen, weil es auf der Insel kein Krankenhaus gibt. Bei der Geburt stand der Frau Maria Raimondo, eine Krankenschwester aus Sizilien, die in der Ambulanz auf Lampedusa Dienst hatte, zur Seite. Die Eltern beschlossen, ihre Tochter nach der Krankenschwester zu nennen. Derzeit wohnen sie in Cassaro, einer Gemeinde mit 700 Einwohnern in der Provinz Syrakus auf Sizilien. Sie haben zwei weitere Kinder im Alter von elf und zwölf Jahren, die in Côte d'Ivoire leben.
"Maria wollte auf Lampedusa geboren werden. Ich danke allen, vor allem den Menschen auf Lampedusa und in ganz Italien. Vielen Dank für alles, was Sie für mich und meine Tochter getan haben. Ich möchte, dass meine Tochter ein besseres Leben und eine gute Ausbildung bekommt, damit sie sich integrieren kann", wurde die Mutter des kleinen Mädchens von italienischen Medien zitiert.
Migrantenzustrom wieder zugenommen
Inzwischen nimmt die Zahl der Migrantenankünfte auf Lampedusa wieder zu. Seit Samstag trafen acht Boote mit 438 Migranten auf der Insel ein. Sie wurden im Hotspot Lampedusas untergebracht. 16.196 Menschen sind seit Anfang 2024 nach Seefahrten über das Mittelmeer in Süditalien eingetroffen, im Vergleichszeitraum 2023 waren es 42.404 gewesen, teilte das Innenministerium in Rom am Sonntag mit.